Der April ist da und bringt uns ein Wetter mit, das seinem Ruf alle Ehre macht. Aber es ist auch ein Wetter zum Gammeln und für Gemütlichkeit.
Meine perfekte Gemütlichkeit bedeutet: mein uralter Lesesessel vor dem Wohnzimmerfenster, eine große Tasse Milchkaffe und mein Kindle.
In den letzten Tagen habe ich mich mal von der Fernsehwerbung beraten lassen und mir Anna McPartlins „Die letzten Tage von Rabbit Hayes“ im Kindle Shop gekauft.
Diesen Roman habe ich nicht gelesen, ich habe ihn verschlungen. Ich habe dabei gelacht, geschmunzelt und hemmungslos geweint. Dieses Buch ist so gefühlvoll und so wunderbar geschrieben, ohne dabei kitschig oder überzogen zu wirken – einfach toll und lesenswert.
Mia Hayes, genannt Rabbit, ist das jüngste Kind von Molly und Jack und erkrankt im Erwachsenenalter an Krebs. McPartlin beschreibt die letzen Tage der jungen Frau, die sie im Kreise ihrer Familie in einem Hospiz verbringt.
Jedes Kapitel ist einem anderen Familienmitglied gewidmet, das die Zeit im Hospiz aus seiner Sicht beschreibt. Der Leser lernt so die ganze Familie kennen, denn die Autorin hat ganz greifbare und liebenswerte Charaktere erschaffen, die man im Laufe der Geschichte richtig lieben lernt.
Rabbits letze Tage sind von Dämmerträumen geprägt, in denen sie in ihre eigene Vergangenheit reist und die uns eine Person zeigen, mit der sich sicher ganz viele von uns identifizieren können und die mit Menschen aufwachsen durfte, die ich sofort als Zweit-Familie adoptieren würde. In dieser Vergangenheit gibt es auch viel zu schmunzeln und zu lachen, denn Rabbit war mal ein richtiger Wildfang, der sein Leben zu leben wusste.
Besonders viel geweint habe ich, als sich die Hauptfigur von ihrer 12-jährigen Tochter Juliet verabschiedet hat. Ich bin Mama einer 11-jährigen, da zieht man schnell Parallelen.
Insgesamt ist „Die letzten Tage von Rabbit Hayes“ ein Buch, dass ganz offen mit den Themen „Krebs“ und „Tod“ umgeht und nichts beschönigt oder verkitscht. Es ist ein Buch, das uns vor Augen führt, dass wir unser Leben jeden Tag genießen sollen, denn schon morgen kann es sich drastisch ändern. Das schafft Anna McPartlin ohne dabei tief in die Klischee-Kiste zu greifen.
Mein Fazit:
Ein ernstes Buch, dass dennoch leicht und zauberhaft daher kommt und das ich ganz bestimmt nicht zum letzten Mal gelesen habe.
(Bild mit freundlicher Genehmigung von Rowohlt)
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